Legenden erzählen uns, dass Tír na nÓg ein irisches Reich von ewiger Schönheit ist, verborgen vor den Augen der Sterblichen. Man sagt, es sei ein Land der ewigen Jugend, in dem die Zeit stillsteht und das Leid nur eine flüchtige Erinnerung ist. Die Ursprünge dieses faszinierenden Reiches lassen sich auf die alte irische Mythologie zurückführen, eine Fundgrube mystischer Geschichten und Glaubenssätze.
In der irischen Überlieferung wird Tír na nÓg oft mit der Anderswelt in Verbindung gebracht, einem Reich, das parallel zu unserem existiert, einem Ort voller Wunder und Wunder. Bei den alten Iren galt die Anderswelt als Brücke zwischen dem sterblichen und dem göttlichen Reich, wo sich Geister und Götter mit der Menschheit vermischten.
Eine der bekanntesten Geschichten rund um Tír na nÓg dreht sich um die Legende von Oisín, einem tapferen Krieger und Sohn des großen Fionn mac Cumhaill, dem Anführer der Fianna. Oisíns Geschichte handelt von Liebe, Verlust und dem unwiderstehlichen Reiz der Anderswelt.
Es heißt, dass sich Oisín tief in Niamh vom Goldenen Haar verliebte, eine strahlende und ätherische Prinzessin aus Tír na nÓg. Oisín war von ihrer Schönheit und Anmut fasziniert und folgte Niamh bereitwillig in ihr bezauberndes Reich, wobei er sein sterbliches Leben und seine Lieben zurückließ.
In Tír na nÓg lebte Oisín eine gefühlte Ewigkeit in glückseligem Glück mit Niamh. Doch wie so oft spielte ihm die Zeit einen Streich. Heimweh nagte an Oisíns Herzen und er sehnte sich danach, seine Heimat noch einmal zu besuchen.
Niamh war sich des gefährlichen Laufs der Zeit in der Welt der Sterblichen bewusst und warnte Oisín davor, seinen Boden noch einmal zu betreten. Leider überwältigten Neugier und Nostalgie sein Urteilsvermögen. Bei seiner Rückkehr stellte Oisín fest, dass Jahrhunderte in seiner Abwesenheit vergangen waren und dass seine geliebte Fianna längst verschwunden war und nur noch ein Flüstern im Wind der Geschichte war.